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Bronzeskulptur als Dauerleihe von Angehörigen

Ihr Zimmer in ihrem neuen zu Hause ist nicht groß. Sie konnte nicht viel mitnehmen aus ihrem alten Leben. Sie wollte es auch nicht. Es hat uns gewundert, kommt jedoch wohl häufiger vor.

Aber ihre Lieblingsstatue, die aus Bronze gegossene Skulptur von Loni Kreuder, sie sollte einen besonderen Platz bekommen.

Wir, ihre Kinder standen nach ihrem Umzug in die Kurhaus Wohnresidenz vor der Aufgabe ihre bisherige Wohnung aufzulösen. Vieles wurde verkauft. Aber ihre Lieblingsstatue, die aus Bronze gegossene Skulptur von Loni Kreuder, sie sollte einen besonderen Platz bekommen. Da kam mir die Idee, sie als Dauerleihgabe der Kurhaus Wohnresidenz in Hennef zur Verfügung zu stellen. Kunst lebt von der Freude ihrer Betrachter. Und gerade hier, wo meine Mutter nun ein neues zu Hause gefunden hat, wo wir selbst wohl noch lange ein und ausgehen werden, wenn wir sie besuchen, leben Menschen, die bestimmt auch im Alter durchaus die besondere Ästhetik ihrer Umgebung zu schätzen wissen.

"Ich möchte nie alt und krank werden", hat meine Mutter schon in jungen Jahren immer wieder gesagt. "Ich habe es doch so schön hier in meiner Wohnung", fügte sie später hinzu. Sie, die gesellige, lebensfrohe, reiselustige und kunstbegeisterte Frau, die ich meine Mutter nennen darf. Doch das Alter lässt sich nur begrenzt aufhalten, ebenso wie ihr Diabetes und die Demenz, die ihr Stück für Stück ihre Persönlichkeit raubt. Lange war sie krampfhaft darum bemüht Defizite zu kaschieren und sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. In ein Heim zu ziehen, kam für sie nie in Frage. Sie hatte Hilfe im Haushalt, später eine Assistenzkraft, dann einen Pflegedienst, jahrelang bin ich selbst zwischen dem Rheinland (wo sie zeitlebens gelebt hat) und dem Sauerland (wo ich selbst wohne) hin- und hergependelt. Doch als ihr Partner im Frühjahr mit 100 Jahren verstarb, wussten wir, dass auch das auf Dauer nicht reichen würde. Mit der eingeschränkten Mobilität kam die Einsamkeit. So machte ich mich schweren Herzens auf die Suche nach einem guten Platz für sie. Die Liste der kontaktierten Heime war lang. Nicht alleine, weil gute Pflegeplätze heute rar sind, sondern weil ich aus Erfahrung weiß, wie schwer es ist einen wirklich guten Platz zu finden. 19 Pflegeheime hatte ich mir so schon persönlich angesehen, als im Frühjahr der Anruf kam, mit dem meiner Mutter ein Platz in der Kurhaus Wohnresidenz in Hennef angeboten wurde. Ein echter Glücksfall! "Erst ein harmonisches Zusammenspiel, das gegenseitige Vertrauen und das "Sich-aufeinander-Verlassen-können" schafft die Basis für eine angenehme und respektvolle Atmosphäre!", so heißt es auf der Homepage der Kurhaus Wohnresidenz. Und genau das ist es, was sowohl für Bewohner als auch Besucher spürbar ist. Der Umgangston, das Miteinander und der respektvolle Umgang mit den anvertrauten Menschen machen dieses Haus zu einer besonderen Einrichtung. Das moderne, ganzheitliche Pflegekonzept, das wirklich offen ist für individuelle Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner respektiert den Anspruch auf ein Altwerden in Würde, während Pflege- und Therapieangebote grundsätzlich auf den Einzelnen abgestimmt sind. Ist es also ein Wunder, dass selbst meine äußerst kritische Mutter, die nie alt und krank werden und ihre Wohnung verlassen wollte, sich in diesem Ambiente spontan wohl gefühlt hat? Ich glaube nicht. Doch wenn ich wieder einmal zu Besuch komme und sie im Kreis ihrer neuen "Freundinnen" antreffe, bin ich stets aufs Neue sehr dankbar dafür.

Die international und auch meiner Mutter persönlich bekannte Künstlerin, der von nun an im Foyer der Kurhaus Wohnresidenz zu bewundernden Bronzestatue, hat einmal gesagt: "Immer jedoch, wird (bei meinen Plastiken) der Mensch im Vordergrund stehen." Möge dies auch in Zukunft hier immer spürbar bleiben.
Dies wünscht sich und Ihnen Helene Düperthal